Forstverwalter Lippert
Chronik
Forstverwalter Christian Lippert
Nachfolgend wird über das Leben von Christian Lippert berichtet.
Er war der Gründungsvorsitzende des JGV Donau-Altmühlecke. Er war ein pflichtbewusster Forstmann, ein leidenschaftlicher Jäger und Hundemann, ein fürsorglicher Familienvater und Vorgesetzter sowie ein die aufkommende Nazidiktatur ablehnender Bürger.
Christian Lippert wurde am 1. Mai 1886 in Breitenbrunn bei Wunsiedel geboren, durchlief die dortige Waldbauschule (1892 –1899), um anschließend beim Forstamt Nürnberg Süd Lichtheim als Forstaspirant und Forstassistent seine Karriere als Forstmann zu beginnen. Nach abgeleisteten Wehrdient (1904 – 1906) legte er am 1. Juni 1909 seinem Amtseid auf den König und auf die Bayerische Verfassung ab.
Bereits am 2.8.1914 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen – nur drei Wochen später war er an der Front im Einsatz und erst am 23.8.1918 auf Anforderung des Forstamtes Nürnberg vorzeitig aus dem Kriegsdienst entlassen. Pure Personalnot hatte das Forstamt bewogen, die vorzeitige Entlassung Lipperts aus dem Kriegsdienst zu beantragen.
Nach seiner Rückkehr ans Forstamt Nürnberg wird Christian Lippert 1920 zum Förster und weitere fünf Jahre später 1925 zum Revierförster und Forstverwalter ernannt.
Am 1. Januar 1929 tritt er im Bereich des Forstamtes Kipfenberg die Stelle des Forstverwalters in Dörndorf an und zieht mit Frau und Tochter ins dortige Forsthaus. Im gleichen Jahr ist er Teilnehmer an der Hegewald Prüfung des Verein Deutsch Drahthaar. Am 14. September 1932 wird er bei der Gründungsversammlung des Gebrauchshundevereins Donau-Altmühlecke zum ersten Vorsitzenden gewählt. Leider erkrankte Christian Lippert bereits zum Ende des Jahres 1933 schwer, so dass er bis zu seinem Tod am 1. September 1934 nur noch für wenige Tage seiner Arbeit und seiner großen Leidenschaft, dem Jagdhundewesen, nachgehen kann.
Gleichermaßen war er ein aufrechter und leidenschaftlicher Forst- und Hundemann, hoch angesehen bei Jägern, Forst- und Jagdhundeleuten. Schon Rudolf Frieß berichtet in seinem Buch Hunde-Jäger-Rüdemänner vom tüchtigen Forstmann Lippert, der sehr erfolgreich zwei Deutsch Wachtelhunde auf eine Wasserprüfung führt. Überliefert ist, dass Christian Lippert viel Zuspruch bei zahlreichen, von ihm gehaltenen Vorträgen über Erziehung und Ausbildung von Jagdhunden erhielt.
Schon kurz nach seinem Tod fand ihm zu Ehren eine vom Deutsch Wachtelclub ausgeschriebene „Christian Lippert Gedächtnisprüfung“ statt.
Begraben wurde Christian Lippert am 4. September 1934 auf dem Friedhof der Stadt Leinburg.
Wir müssen annehmen, dass Christian Lippert mit seinem frühen Tod – er war erst 48 Jahre alt - eine große Lücke im Jagdhundewesen und nicht zuletzt in unserem Verein hinterlassen hat.